Zwangserkrankungen zeichnen sich aus durch wiederkehrende Gedanken oder Handlungen, die die Betroffenen als unangenehm erleben. Im Zentrum stehen häufig normale Wünsche nach Sicherheit, Kontrolle, Gesundheit, Ordnung und Sauberkeit oder moralischem Denken und Verhalten. Die Betroffenen beschäftigen sich jedoch mit überproportionaler Genauigkeit bzw. erheblich höherem Zeitaufwand mit diesen Bereichen, als dies allgemein üblich ist. In der Regel schränkt diese übermäßige Beschäftigung und der dabei erlebte „Zwang“ die Lebensqualität der Betroffenen stark ein, was diese auch erkennen.
Bei Zwangsgedanken sind es häufig gewalttätige, sexuelle oder blasphemische Inhalte, die als besonders quälend erlebt werden.
Typische Zwangshandlungen sind häufiges Waschen und Putzen, um Kontamination oder Krankheiten zu vermeiden, wiederholte Kontrollen von Türen, Fenstern, Gas- und Wasserhähnen und elektrischen Geräten, um Unfälle und Katastrophen zu verhindern oder das Einhalten bestimmter Rituale (z. B. Zählen oder Ordnen), um Unheil abzuwenden.
Das Gemeinsame besteht darin, dass eine Handlung oder ein bestimmter Gegengedanke so lange ausgeführt bzw. gedacht werden muss, bis es sich wieder „richtig“ oder „gut“ anfühlt.
Die Verhaltenstherapie verfügt über vielfach in der Praxis überprüfte Modelle wie Zwangserkrankungen funktionieren und welche Schritte nötig sind, um sich davon zu befreien. Die Befreiung von den Zwängen stellt eine große Erleichterung dar und ermöglicht den Betroffenen eine selbstbestimmtere Lebensführung.